Die Blutegeltherapie ist wohl so alt wie die Heilkunst selber. Es gibt keinen Heilkundigen, der diese Form der Behandlung nicht erwähnt und angewendet hätte.
Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) wird heute unter strengsten tierärztlichen Kontrollen gezüchtet. Die Zucht ist sehr anlagen- und personalaufwändig.
Alle Blutegel dürfen nur einmal am Menschen benutzt werden und müssen nach dem Ansetzen getötet werden oder in einem speziellen "Rentnerbecken" für Egel untergebracht werden. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Krankheiten von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Der Blutegel saugt sich fest und sondert beim Biss ein stark blutverdünnendes Sekret ab: das Hirudin, welches die Gerinnung verhindert. Er ist in der Lage 5-10ml Blut zu saugen, das dauert in der Regel ca. 2 Stunden, dann fällt er ab. Durch das Hirudin blutet die kleine Bißstelle bis zu 12 Stunden nach, was eine gewünschte Reaktion ist.
Diese Therapie wurde und wird noch heute bei sehr vielen Erkrankungen sehr erfolgreich eingesetzt:
- Kopfschmerzen und Migräne
- Rheuma, Arthrose, Gicht
- Neuralgische Schmerzen
- Blutergüsse
- Krampfadern und Venenentzündungen
- Geschwüre
- Bluthochdruck
- Herzbeschwerden
- Sehnenscheidenentzündungen
- Schleimbeutelentzündungen (Tennisarm)
- Lebererkrankungen